Marokko 2017 – Bericht von Christoph
- Jan
- 23
- Posted by Silvia Hobohm
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MAROKKO
Flugreise mit Mike Küng
Tag 1: Anreise
Um Punkt 11:00 Uhr starte ich mein Auto in Irdning/STMK. und mache mich auf den Weg Richtung München zum Flughafen. In Rosenheim ein kurzer Zwischenstopp um Mike aufzuladen.
Am Flughafen angekommen treffen wir gleich noch Mario den fliegenden Doktor aus der Schweiz. Pünktlich um 17:45 Uhr heben wir ab in Richtung Casablanca. Zwischenlandung!
Schnell (ca. 1 Stunde) durch 2 bis 3 Kontrollen geht es weiter nach Agadir. Hier erwartet uns schon Edi. Er ist Mike’s langjähriger Freund und für diese Woche unser Wetter- und Marokkoexperte. Jetzt geht es mit dem Leihwagen noch Richtung Tiznit zu unserem Hotel Nid D’aigle. Fahrzeit ca. 1,5 Stunden.
Um 1:30 Uhr angekommen ist es stockdunkel und man hört nur noch das laute Rauschen des Meeres. Noch ein kurzes ‚Gute Nacht’ und jeder ist im Tiefschlaf.
Tag 2:
Um 8:30 Uhr werden wir schon wieder vom Wecker aus unseren Träumen gerissen. Erst jetzt ist es mir bewusst wo wir uns befinden. Der Blick ist phantastisch! Vom Zimmer aus in 258 m Höhe sieht man kilometerweit über’s Meer. Nun aber mal ab zum Frühstück um alle anderen kennenzulernen. Wir sind eine kunterbunte Truppe von 9 Personen, die sich alle von Anfang an sehr gut verstehen. Nach dem ausgezeichneten Frühstück gibt es ein ausführliches Briefing von Mike und Edi. In der Zwischenzeit hat auch der Wind gedreht und einem ersten Flug in Marokko steht nichts mehr im Wege.
Wir holen unsere Packsäcke aus den Zimmern, gehen 20 m am Pool vorbei und stehen am Startplatz! Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben, man muss es erleben! In kürzester Zeit sind wir alle in der Luft und genießen es so richtig! Nach gut 1,5 Stunden und mehreren Toplandungen treffen wir uns am Pool wieder zu einer kurzen Besprechung. Wir entscheiden uns Richtung Aglou Beach zu fahren um zu soaren.
Erneut erheben wir uns in die Luft, diesmal allerdings etwas länger. Wir soaren über 3 Stunden an der kilometerlangen Küste und setzen eine Toplandung nach der anderen in den feinen Sand am Aglou Beach. An diesem einzigartigen Tag bekomme ich das Lächeln einfach nicht mehr aus meinem Gesicht!
Zurück beim Hotel holen Mike und ich uns sofort ein Landebier, ein Ritual, das wir auch in den nächsten Tagen zelebrieren.
Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir unsere Erlebnisse nochmals Revue passieren und sind alle der gleichen Meinung – das war ein saugeiler erster Flugtag!
Tag 3:
Nach dem Frühstück geht es mit unseren Leihautos zum Markt nach Tiznit. Wir schlendern 1 Stunde durch Gassen voll mit Fleisch, Gemüse und Obst. Die Leute sind überaus nett und nicht im Geringsten aufdringlich. Eigentlich ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. In einer der hintersten Gassen finden wir einen Gebrauchtwarenmarkt, sollte man ein Ersatzteil für eines der ersten Handy’s suchen, dann findest du es sicher dort.
Jetzt packt uns aber wieder das Flugfieber und wir fahren zurück zu unserem Hotel. Es dauert keine 10 Minuten und wir drehen schon wieder die ersten Kreise über unserem Hotel. Da der erste Tag am Aglou Beach so perfekt war, machen wir uns gleich nochmal auf den Weg dorthin. Auch heute gibt es Topverhältnisse und wir soaren wieder über 2 Stunden. Am Abend gibt es Fisch und Fleischbällchen mit Gemüse, zubereitet im Original Marokkanischen Tajine.
Tag 4:
Am 4. Tag hat Edi die Reise zum Plage Blanche geplant. Marokkos angeblich längster Strand am Rande der Sahara. Er befindet sich im Süden Sidi Ifni und ist über 150 km lang. Dünen so weit das Auge reicht.
Wir hoffen alle, dass Windrichtung und Stärke passen, denn die Anfahrtszeit von 3 Stunden ist nicht gerade ein Katzensprung. Und ja, die Richtung stimmt aber der Wind könnte um ein paar km/h stärker sein. Wir ziehen die Schirme auf und machen uns auf den Weg zu einem steileren Abschnitt Richtung Süden. Dort ist der Wind stärker und wir soaren schon wieder.
Plage Blanche ist der Sandkasten für Gleitschirmflieger. Wir freuen uns wie kleine Kinder uns spielen mit unseren Schirmen über 3 Stunden im Sand. Für solch einen Spaß nimmt man gerne 6 Stunden Autofahrt in Kauf.
Am Abend verwöhnen uns die Angestellten im Hotel wieder mit einem Tajine Gericht und köstlichem Rotwein.
Tag 5:
Relaxing Day.
Wir bleiben heute mal nur beim Hotel und genießen den Tag. Die einen gehen fliegen, die anderen liegen am Pool usw.
Da es thermisch nicht schlecht aussieht gehe ich natürlich fliegen. Ich versuche immer wieder Richtung Aglou Beach zu kommen, was durchaus möglich ist, Mike hat es mir vorgezeigt, aber ich saufe jedes Mal bei der gleichen Stelle ab. Naja, ‚Übung macht den Meister’. Liegen ja doch mehrere Jahrzehnte Flugerfahrung zwischen uns.
Kurz vor Sonnenuntergang holen wir alle nochmals unsere Schirme hervor und machen einen herrlichen Abgleiter zum Strand. An der dort gelegenen Strandbar sitzen wir im Halbkreis und bewundern das Verschwinden der Sonne hinter dem Horizont. So schön, dass es fast schon kitschig ist.
Tag 6:
Heute geht es ins Gebirge. Wir fahren ca. 1,5 Stunden ins Landesinnere zum Col du Kerdous im Antiatlas nähe Tafraoute.
Edi ist dort schon öfters geflogen. Als wir dort ankommen, erkunden wir zuerst den Landeplatz und fahren dann hoch zum Startplatz.
Es ist thermisch noch nicht viel los also gönnen wir uns im nahegelegenen Restaurant erst mal einen Kaffee. Das ändert sich aber dann ziemlich schnell und es ‚ballert’ ganz schön herauf. Mike und Edi machen einen kurzen Erkundungsflug und wir beschließen, dass wir heute dort nicht fliegen werden, weil der Wind auch teilweise wieder von hinten kommt.
Nach so vielen schönen Flugtagen ist es nicht einfach auch mal wichtig ‚Nein’ zu sagen und kein unnötiges Risiko einzugehen. Wir teilen uns in zwei Gruppen. Die einen fahren zu einem nahegelegenen Startplatz und wir anderen zurück zum Aglou Beach. Dort können wir noch über eine Stunde lang soaren. Auch die zweite Gruppe folgt uns, da die Bedingungen am 2. Startplatz nicht optimal sind.
Tag 7:
Thermisch und Wind mäßig der ruhigste Tag. Deswegen fahren wir erst mal zum Markt nach Sidi Ifni und kaufen ein paar Sachen ein. Natürlich ist unsere Flugausrüstung im Kofferraum. Bei der Rückfahrt wollen wir am Strand von Mirleft an dem die Sandbögen stehen noch ein bisschen soaren, aber leider zu wenig Wind. Edi bringt uns auf einen kleinen Berg, der gleich dahinter steht und wir machen zwei Abgleiter Richtung Strand.
Danach geht es zurück zur Unterkunft wo zwar der Wind stärker ist, aber leider extrem von der Seite kommt. Mike, Andi und ich wollen es nochmal wissen und fahren abermals zu einem unserer Lieblingsspots ‚Aglou Beach’. Der Wind ist perfekt und wir brauchen keine 3 Minuten, dass wir unsere zusammengerafften Schirme aus dem Kofferraum reißen und in der Luft sind. Mit nochmals 1 Stunde soaren war das wohl der schönste Abschluss für Marokko.
Tag 8:
Früh am Morgen geht es zurück zum Flughafen Al Massira in Agadir, wo wir kurz vor der Ankunft noch eine Radarstreife von 150 Dirham (15€) bezahlen dürfen. Auch die Rückflüge mit Royal Air Moroco funktionieren tadellos und wir landen pünktlich um 18:00 in München.
Fazit:
Marokko ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Die Leute sind sehr hilfsbereit und freundlich. Das einzige was mir negativ aufgefallen ist, dass sie ihr Land leider ziemlich zumüllen. Das Essen ist richtig schmackhaft, man sollte nur aufpassen, wenn man einen sensiblen Magen hat. Auf den Märkten gibt es frisches Obst und Gemüse in Hülle und Fülle.
Wir sind jeden Tag geflogen und haben über 15 Stunden Airtime erreicht.
Vom soaren bis zum Thermikflug ist hier für jedermann (frau) etwas dabei. Es gibt billige Flüge und die Unterkunft ist im Vergleich zu europäischen Verhältnissen auch sehr günstig. Wenn es sich zeitlich vereinbaren lässt, möchte ich diese Reise auf jeden Fall wiederholen.
Fotos: Christoph Gruber-Veith
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